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Bonita - vom Wildling zur Hauskatze

Katze Bonita - ehamliger Wildling 01

Hallo, ich bin Bonita. Ich bin ein echter “Wildling”, wie Dosine die Katzen nennt, die draußen von wild lebenden Katzenmüttern geboren werden und nicht handzahm sind. In meinem Fall muss ich eher sagen "war", denn inzwischen bin ich sehr häuslich geworden.

Aber damals in 2001, als Dosine mich das erste Mal sah, nachdem sie gebeten wurde, zwei angeblich werdende Katzenmütter in einer Gartenkolonie einzufangen, stand ich scheu und voller Angst in den Büschen und hätte mich nie im Leben anfassen lassen. Ich hab immer drauf geachtet, reichlich Abstand zwischen ihr und mir zu lassen.

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Ich hab mich auch nicht wie die anderen Jungkatzen, die Dosine auf dem Grundstück vorfand, am mitgebrachten Futter bedient, solange Dosine vor Ort war. Ich hab lieber gewartet, bis sie wieder auf der Straße war und hab mir dann geholt, was übrig war.

Erst nach einigen Wochen, in denen sie jeden Tag nach der Arbeit zu uns an die Futterstelle kam und versuchte, uns ein wenig anzuzähmen, war ich schließlich bereit, in ihrer Anwesenheit zu essen - aber immer sehr, sehr vorsichtig und ängstlich. Während Dosine oft stundenlang mit den anderen Katzen im Garten spielte, beobachtete ich noch alles aus sicherem Abstand.

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Dosine hatte bereits 11 der ursprünglich 21 Katzen von dem Grundstück eingefangen und vermittelt (alle Babys und die, die bereits draußen zugänglich geworden waren), als der Herbst mit massiver Kälte einbrach. Sie beschloss, 6 von den verbliebenen Katzen mit nach Hause zu nehmen, weil sie sich sicher war, dass sie sie noch richtig zahm bekommen würde.

Drei ältere Katzen, die völlig verwildert waren, wurden nur kastriert und wieder in ihr angestammtes Revier gesetzt. Auch bei mir hatte Dosine sehr große Zweifel, ob sie mir nicht einen größeren Gefallen täte, mich lediglich zu kastrieren und bei den anderen zu lassen.

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Sie hatte es eigentlich schon beschlossen, als ich ihr eines Tages mit einem verletzten Beinchen entgegen hinkte. So fing sie mich dann zur medizinischen Versorgung mit einer Katzenfalle ein und brachte mich in die Klinik, wo ich sediert, geröntgt und auch gleich kastriert wurde.

Aber man konnte nicht wirklich etwas feststellen, vermutete eine Gelenkentzündung, verabreichte mir ein Antibiotikum und meinte, das würde schon wieder... Das war Dosine zu vage und so beschloss sie, mich doch erst einmal mit heim zu nehmen, um die Sache unter Beobachtung zu halten. Sie holte noch schnell meine Freundin Kimmy an der Futterstelle ab und so zogen wir beide in den Quarantäneraum ein, damit mein Beinchen unter Beobachtung stand.

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Durch Kimmys Zutraun gewann ich wider Erwarten  dann auch sehr schnell ein gewisses Vertrauen und hielt Dosine bereits nach wenigen Tagen mein Bäuchlein bzw. meine Kastrationsnarbe zum Streicheln hin.

So kam es dann also, dass ich einige Zeit später, nachdem wir alle paarweise die Quarantäne durchlaufen hatten, dann doch mit den anderen sechs im eigens für uns ausgebauten Pflegezimmer saß. Der Raum sollte eigentlich irgendwann mal eine Art Fitness-Raum werden, aber nun wurde er für uns gebraucht, und unser Dosi hat extra für unsere Zähmung und Unterbringung bis zur Vermittlung rasch den Boden gefliest und die Wände verkleidet.

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Dort hatten wir viel Spaß miteinander, spielten und rauften und genossen die Sicherheit. Wir waren eine außergewöhnlich soziale Familie, sagt Dosine, hatten nie Ärger untereinander.  Nach und nach wurden wir dann immer weniger, weil einer nach dem anderen ein liebevolles Zuhause fand.

Aber immer wenn Leute kamen, die uns ansehen wollten, bekam ich die absolute Panik und verkroch mich, obwohl ich bei Dosine schon total schmusig war. Und so war es unmöglich, mich zu vermitteln. Na ja, und da in dieser Zeit Sammy starb, beschlossen die Dosis dann, dass ich hier bleiben durfte, als die anderen alle vermittelt waren.

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Tja, und so kam irgendwann der Tag, an dem die letzten meiner "Familienmitglieder" auszogen und ich das Pflegezimmer verlassen sollte und zu den anderen Katzen im Haus durfte. Ich sag Euch, ich war völlig durch den Wind! Ich wollte nicht aus dem Zimmer, hab mich immerzu unter einer Wolldecke verkrochen und gewimmert.

Dosine hat mich dann immer vorsichtig unter Protest nach oben getragen, aber ich hatte so Angst vor den neuen Räumen und den anderen Katzen, dass ich immer sofort wieder runter rannte, sobald sie mich los ließ. So kamen die anderen Katzen immer mal zu mir runter, was mir zwar auch nicht gefiel, aber wenigstens hatte ich dann "Heimvorteil".

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Na ja, irgendwann verstand ich, dass mir keiner was tun wollte und die Neugier siegte über die Angst. Ich begann das Haus zu erkunden. Zunächst beschränkte ich mich auf das Erdgeschoss, dann ging ich vorsichtig mal ins Obergeschoss, und laaange Zeit später guckte ich auch mal zaghaft ins Büro ganz oben im Dachgeschoss.

Ich bin auch nach 17 Jahren noch immer sehr vorsichtig, verstecke mich, sobald es klingelt und lasse mich bis heute nicht auf den Arm nehmen. Aber dennoch bin ich eine Schmusebacke. Ich kuller mich gern auf den Rücken und lasse mir den Bauch kraulen. Besonders gern kuschele ich bei meinem Dosi auf dem Schoß. Das ist mein absoluter Lieblingsplatz.

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Tja, nun lebe ich also schon seit 17 Jahre hier, und bin froh, dass ich nicht mehr da draußen auf dem Gelände in den Büschen leben muss, wo Dosine mich gefunden hat. Hätte selbst nicht gedacht, mal so häuslich zu werden, aber muss gestehen, es hat wirklich Vorteile.

Unsere Dosis haben mir und meinen Gefährten den Garten abgesichert, so dass ich wieder die Sonne, frische Luft und das Gras genießen kann! Ich liebe den Garten! Sie haben mir eine Aussichtsplattform im Baum gebaut, von wo aus ich sicher alles beobachten kann. 

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Das ist mein Lieblingsplatz dort draußen. Wenn es nicht zu heiß oder zu nass ist, dann genieße ich es, draußen zu dösen oder auch herumzutoben, Mücken zu fangen, Vögel zu beobachten, die Baumstämme zu malträtieren oder sonstigen Unfug zu treiben ;-) Tja, das alles hätte wohl niemand für möglich gehalten, der mich damals in den Büschen des verwilderten Gartens erlebt hätte...

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