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Epilepsie bzw. Epileptiforme Anfälle bei Katzen

In der Veterinärmedizin sprich man eher von Epileptiformen Anfällen als von Epilepsie. Aber ungeachtet dessen handelt es sich um eine Erkrankung, die meist überraschend auftritt und die Halter unvorbereitet trifft.
Daher habe ich den Erfahrungsbericht einer betroffenen Katzenhalterin hier aufgenommen, um Euch vielleicht ein wenig auf ein solch erschreckendes Erlebnis vorzubereiten, falls Ihr jemals in die Situation kommen solltet.

Epilepsie der Katze

Den richtigen Umgang mit der Erkrankung vorausgesetzt, ist die Epilepsie gut in den Griff zu bekommen. Die betroffene Katze kann bei entsprechender Medikation gut mit dieser Krankheit leben!

Sehr gute Erfahrungen habe ich übrigens im Fall der Katze Stella mit der Klassischen Homöopathie gemacht (klassisch repertorisiert und im Verlauf der Therapie immer wieder den genauen und veränderten Symptomen angepasst, daher fragt bitte nicht an, mit welchen Mitteln behandelt wurde! Eine solche Behandlung ist von Fall zu Fall unterschiedlich und hängt vom jeweiligen Erscheinungsbild der Symptomatik ab!).

Augenscheinlich infolge einer 14 Tage zurückliegenden Impfung traten plötzlich epileptiforme Anfälle bei Stella auf, die sich in der Häufigkeit steigerten und schließlich bis zu 5 Mal pro Nacht auftraten, so dass der Haustierarzt eine Behandlung mit Antiepileptika anriet.

In diesem Stadium begannen wir stattdessen mit der homöopathischen Therapie, in deren zeitlichem Verlauf sich die Anfälle zunächst verringerten und schließlich vollständig einstellten. Es kam ohne die Anwendung von Antiepileptika zur völligen Ausheilung!

Daher kann ich Euch nur empfehlen, die Hilfe eines klassischen Homöopathen in Anspruch zu nehmen, wenn Eure Katze plötzlich epileptiforme Anfälle zeigt! Aber Vorsicht: Es gibt viele Scharlatane im Bereich der alternativen Heilmethoden! Fragt gleich zu Beginn nach der durchlaufenen Ausbildung und stellt sicher, dass die Symptome Eures Patienten nicht ausgependelt sondern klassisch repertorisiert werden! Eine Therapeutenliste findet Ihr z.B. beim BkTD e.V., dem Berufsverband klassischer Tierhomöopathen Deutschlads.

Aber nun zum angekündigten Erfahrungsbericht von Brigitte Bodmann, für welchen ich mich ganz herzlich bei ihr bedanke!

Was ist eigentlich Epilepsie?

Epilepsie ist eine Anfallserkrankung, die vom Gehirn ausgeht. Die Anfälle zeigen sich als Muskelkrämpfe, als anhaltende Muskelanspannung oder als Schüttelkrämpfe. Bewusstseinsverlust, Halluzinationen, Verhaltens- und Wesensänderungen, Harn- und Kotabsatz sowie Speicheln können gleichzeitig beobachtet werden.
Dies ist jedoch von Fall zu Fall ganz unterschiedlich. So können die so genannten "Grand-mal" und die "Petit-mal" Anfälle auftreten.

Grand-mal sind die großen auffälligen Anfälle, die mit Ruderbewegungen der Gliedmaße sowie "Schaum vor dem Maul" auftreten, während die Petit-mal-Anfälle nur kleine Absenzen sein können, also kleine "Abwesenheiten", die häufig lange Zeit unbemerkt bleiben.

Man unterscheidet zwischen zwei Arten der Epilepsie. Es gibt die primäre Epilepsie, die eine angeborene Krankheit ist und an der die Tiere oft erst im zweiten oder dritten Lebensjahr erkranken.

Die sekundäre Epilepsie ist nicht angeboren, sondern tritt in Folge von anderen Erkrankungen auf. Die Ursachen hierfür können sehr vielfältig sein. Andauernde Gehirnentzündungen und andere Krankheitsbilder können dafür Auslöser sein.

Typisch ist, dass ein Anfall ganz plötzlich beginnt. Dem aufmerksamen Tierbesitzer fällt auf, dass das Tier plötzlich nicht mehr ansprechbar ist, oder sich folgende Szenen zeigen: Schwanzbeißen, Raserei, Angstzustände. Die Tiere stürzen auf die Seite und es entwickeln sich nach Sekunden oder gar Minuten rhythmische Krämpfe und Ruderbewegungen in denen ungeahnte Kräfte frei werden können.

Der Anfall dauert insgesamt nur wenige Minuten, danach erschlafft die Muskulatur, das Tier liegt ruhig auf der Seite und erhebt sich bald darauf. Bei Katy habe ich danach oft Gleichgewichtsstörungen beobachtet, die sich aber nach Nahrungsaufnahme, um die verlorene Energie wieder aufzunehmen, wieder gelegt haben.

Therapiemöglichkeiten

Für die Therapie werden Antiepileptika eingesetzt, also Medikamente, die die Anfälle unterdrücken sollen. Häufig handelt es sich um Barbiturate wie Phenobarbital, das eines der wirksamsten Mittel auf Grund der geringen Giftigkeit und der langjährigen Erfahrung bei seinem Einsatz, sein soll.

Aber natürlich können auch andere Medikamente zum Einsatz kommen - je nach Tier individuell unterschiedlich und nach dem Ermessen des Tierarztes.

Das Phenobarbital wird über den Darmtrakt aufgenommen, über die Leber abgebaut und größtenteils über die Nieren wieder ausgeschieden.

Zu Beginn der Therapie wird erst zwei Wochen nach Einsatz des Mittels ein konstanter Wirkstoffspiegel erreicht. Während dieser Zeit muss noch mit Anfällen gerechnet werden, bis das Tier völlig auf das Medikament eingestellt ist. Nebenwirkungen in Form von Müdigkeit, Unlust, vermehrtes Fressen sind häufig zu beobachten.

Was kann man im Anfall tun?

Wenn Anfälle beobachtet werden, die wiederholt oder länger andauern, sollte schnellstens etwas unternommen werden. Da ich mich inzwischen aus gegebenem Anlass sehr mit diesem Thema beschäftigt habe, werde ich hier versuchen, einige Tips zu geben.

Meist erschreckt man zu Tode, wenn man zum erstem Mal Zeuge eines epileptischen Anfalls wird. Die Schüttelkrämpfe können sehr dramatisch aussehen, gerade bei den so genannten "Grand-mal"-Anfällen, die den ganzen Körper erfassen. In solch einem Fall sollte man versuchen zu verhindern, dass das Tier sich verletzen kann.

Ruhe bewahren!

Man sollte vor allem Ruhe bewahren, möglichst alle Geräuschquellen wie Musik, TV oder anderes ausschalten, das Licht dämpfen und beobachten. Manche Katzen gehen geradezu in die Luft, d. h. sie prallen gegen Möbel oder Wände oder sie rennen wie von Panik getrieben ziellos umher. Dies konnte ich auch bei unserer Katy schon beobachten. Irgendwann fallen sie dann auf die Seite und die eigentlichen Muskelkrämpfe beginnen.

Man muss in so einem Fall ganz genau beobachten, damit man dem Tierarzt später wichtige Informationen geben kann, da dieser die Anfälle in der Regel nicht persönlich beobachten kann. Man sollte versuchen, sich daran zu erinnern, ob irgendetwas Außergewöhnliches auftrat, das den Anfall ausgelöst haben könnte. Hierzu könnte starke psychische Erregung durch laute Geräusche etc. zählen.

Man muss darauf achten, ob der ganze Körper des Tieres beteiligt ist, ob Zuckungen auf den ganzen Körper verteilt sind oder eine Körperseite mehr betroffen ist, ob Speicheln, Kot- oder Harnabsatz dazukommen und ob das Tier auf Zuruf noch reagiert.

Vorausgehende Aura

Manche Tiere zeigen kurz zuvor ein sonderbares Verhalten, das man "Aura" nennt. Bei wiederkehrenden Anfällen kann man darauf achten und vielleicht einen bevorstehenden Anfall schon voraussehen.

Manche Tiere verkriechen sich, kratzen, geben Laute von sich, wirken orientierungslos oder können aggressiv werden. Andere bleiben abrupt stehen und die Pupillen erweitern sich, bevor der eigentliche Anfall beginnt.

Genaue Beobachtungen helfen dem Tierarzt bei der Diagnose

Je genauer dem Tierarzt der Vorfall berichtet werden kann, desto sicherer kann er die in Frage kommenden Ursachen eingrenzen. Hinter einem Anfall können sich nämlich auch ganz andere Erkrankungen verbergen, z. B. Infektionen, Stoffwechselkrankheiten und Erkrankungen der inneren Organe wie Leber, Herz und Nieren. All diese Ursachen können sich auf das Gehirn auswirken, wo die epileptischen Anfälle ihren Ursprung haben.

Wenn sich Anfälle also häufen, sollte unbedingt etwas unternommen werden, denn wenn feststeht, dass es Epilepsie ist, können die Anfälle unbehandelt immer heftiger werden, kürzer aufeinander folgen und schließlich sogar in den "Status epilepticus" übergehen. Dies ist die Bezeichnung für einen Daueranfall ohne eine zwischenzeitliche Erholung, der sogar zum Tode führen kann.

Wie ist die Prognose?

Eine wahrscheinlich lebenslange Medikamentengabe kann Abhilfe schaffen. Die Beruhigungsmittel enthalten Wirkstoffe aus der Gruppe der Barbiturate und Benzodiazepine und werden von Katzen in der Regel sehr gut vertragen, aber nicht alle Tiere sprechen darauf gleich gut an. Es kann vorkommen, dass die Anfälle damit für immer ausbleiben, aber ebenso gut kann es sein, dass gar nichts bewirkt wird. Bei den meisten aber lässt sich immerhin die Anfallshäufigkeit und -schwere auf ein "erträgliches" Maß reduzieren.

Die Medikamente müssen regelmäßig gegeben werden. Ist dies nicht der Fall, können sehr starke Anfälle provoziert werden. Gleiches gilt auch für eigenmächtige Dosis-Änderungen des Besitzers. Vor Änderungen der Dosierung sollte man deshalb unbedingt Rücksprache mit dem Tierarzt halten. Außerdem sollte regelmäßig der Wirkstoffspiegel im Blut sowie anhand des Blutes die Leberwerte überprüft werden, da die Leber für den Abbau der Wirkstoffe zuständig ist.

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