Die Leber spielt eine zentrale Rolle in der Aufrechterhaltung der Körperfunktionen und im Stoffwechselgeschehen. In ihr werden lebenswichtige Substanzen wie z.B. Eiweiß synthetisier und sie trägt dazu bei, Abfallprodukte auszuscheiden.
Liegt eine Lebererkrankung vor, kann es hierfür zahlreiche Ursachen geben.
Entsprechend vielfältig sind die klinischen Symptome, angefangen bei ständiger Übelkeit, Appetitlosigkeit, Ermüdung oder Schwäche bis hin zum Gallestau und einer Gelbsucht (Ikterus), welche ihren Namen der Gelbfärbung von Haut und Schleimhäuten verdankt.
Auch eine Bauchwassersucht (Aszites) kann die Folge einer Leberfunktionsstörung sein.
Gründliche Diagnosestellung
Da die anfänglichen Symptome eher unspezifisch sind, ist eine eingehende Untersuchung erforderlich. Dazu gehört neben dem gründlichen Abtasten auf jeden Fall auch die Untersuchung des Blutes und des Urins. Weiterhin kann eine Röntgenaufnahme, ein Ultraschall oder gar eine Biopsie (Entnahme von Gewebe zur histologischen Untersuchung) erforderlich sein, um ggf. Veränderungen oder tumoröse Erscheinungen erkennen zu können.
Die Therapie richtet sich nach der Diagnose
In jedem Fall kann eine Leber schonende Kost hilfreich sein, da die Leber an der Verstoffwechselung der meisten Nahrungsmittel beteiligt ist. Eine solche ist immer fettreduziert, enthält wenig Kohlenhydrate und nur hochwertige Eiweiße. Diese Kriterien erfüllen beispielsweise Fish à la mode, Eismeer Terrine und Nautilus Ragout.
Es gibt verschiedene schulmedizinische Leberschutzmedikamente, und auch die Gabe von B-Vitamine gehört zur Therapie. Über die Schulmedizin hinaus lassen sich gute gute Erfolge mit der Verabreichung von SAM (S-Adenosyl-Methionin, als 30-Tage-Kur) oder verschiedenen Homöopathika (je nach Symptomatik z.B. Lycopodium, Flor de pietra, Carduus marianus u.a.) erzielen.
Hepathische Lipidose
Eine der möglichen Ursachen für eine Leberfunktionsstörung möchte ich zum Abschluss gern gesondert im Detail erwähnen, und zwar die Hepatische Lipidose. Sie kann nach (unfreiwilliger) Nahrungskarenz von mehreren Tagen einsetzen, z.B. wenn eine Katze über mehr als 3-5 Tage aus Versehen irgendwo eingesperrt wurde (Keller, Schuppen, Garage) oder aufgrund einer Verletzung im Mundraum keine Nahrung aufnehmen kann.
Besonders gefährdet zur Entwicklung der Hepatischen Lipidose sind beleibtere Tiere (aber auch trächtige oder säugende Katzen sowie im Wachstum befindliche Jungtiere). Werden derlei eingesperrten Tiere lebend geborgen, ist eine sofortige Untersuchung angeraten, vor allem dann, wenn die Tiere trotz mehrtägigem Hungern kein Futter aufnehmen! Dies weist deutlich auf eine Leberstörung hin!
In einem solchen Fall ist eine sofortige Behandlung unumgänglich, und jede zeitliche Verzögerung birgt Gefahr für das Leben des Tieres! Viele Katzenhalter unterschätzen dies und vermuten hinter der Fressunlust nach einem solchen Erlebnis eine Art Schockzustand. Sie denken, dass das Tier erst einmal etwas Ruhe braucht und dann schon von allein wieder mit der Futteraufnahme beginnen wird. Dem ist leider nicht so, denn ein solches Tier kann nicht wieder von allein Futter aufnehmen, ohne zuvor die notwendige Behandlung erhalten zu haben.
Daher verliert in einem solchen Fall bitte keine Zeit und sucht möglichst sofort eine Tierklinik auf!!!
Buchtipps zum Thema Katzenkrankheiten