Wenn Du ein Tier an einen neuen Besitzer vermittelst, solltest Du unbedingt mit einem Schutzvertrag arbeiten, um das Tier so gut wie möglich vor Missbrauch zu schützen.
du glaubst, das sei nicht nötig, da du über eine gute Menschenkenntnis verfügst oder den neuen Tierhalter sogar schon länger persönlich kennst? Nun, leider zeigen die Erfahrungen meiner langjährigen Tierschutzarbeit, dass dies absolut kein Garant dafür ist, dass es das Tier dort immer gut haben wird!
Ich erhalte in der Tat leider häufiger Anfragen von verzweifelten Katzenfreunden, die eine Katze an einen "guten Freund" vermittelt haben, der das Tier nun aber ganz und gar nicht gut oder wie abgesprochen hält. Nun suchen sie verzweifelt nach Rat, was sie tun können, um das Tier zurückzubekommen.
Schenkung ohne Rechte
Leider muss ich die anfragenden Personen jedoch stets aufklären, dass eine Vermittlung ohne Tierschutzvertrag eine Schenkung oder - sofern Geld fließt - einen Verkauf darstellt. Ohne Vertragsvereinbarungen hat die abgebende Person keine Möglichkeit, Forderungen zu stellen! Lediglich bei nachweisbarem Verstoß gegen das Tierschutzgesetz können Rechtsmittel eingelegt werden.
Der erste Eindruck sagt nicht viel
Man kann den Menschen immer nur bis vor den Kopf gucken - nicht ins Herz hinein!!! Einen guten Eindruck machen, das kann jeder, wenn er sich ein bisschen anstrengt. Und auch Menschen, die man glaubt gut zu kennen, können sich ändern und plötzlich ihr wahres Gesicht zeigen. Oder es ändern sich ihre Lebensumstände, und sie können dem Tier plötzlich kein artgerechtes Leben mehr ermöglichen. Also: Schütze Dein Tier soweit wie möglich durch einen Tierschutzvertrag!
Mustervertrag
Hier findest du eine Vorlage für einen privaten Tierschutzvertrag (für den Download als PDF bitte die Grafik anklicken!)
Checkliste für Fragen an den Interessenten
Die Anschaffung einer Katze bringt Verantwortung und Kosten mit sich, weshalb sie gut überlegt sein sollte! Damit der Interessent das Tier nicht nach ein paar Tagen wieder zurückbringt, weil im plötzlich klar wird, dass eine Katze Arbeit macht oder durchaus Unannehmlichkeiten mit sich bringen kann, ist es ratsam, ihm nachstehende Fragen zu stellen:
- Erlaubt dein Vermieter Tierhaltung?
- Sind alle Familienmitglieder mit der Anschaffung der Katzen einverstanden?
- Bist du sicher, dass kein Familienmitglied eine Katzenallergie hat?
- Wenn es sich um eine reine Wohnungshaltung handelt: Ist deine Wohnung groß genug, dass eine Katze genügend Bewegungsfreiheit und Rückzugsmöglichkeiten hat? (Es sollten mindesten 70 qm sein!)
- Wenn es sich um eine Freilaufhaltung handelt: Ist deine Wohngegend verkehrsarm? Sind die Nachbarn mit einer freilaufenden Katze im Hausflur/Garten einverstanden?
- Wenn der Katze ein Balkon zur Verfügung gestellt werden soll: ist dieser abgesichert?
- Hast du genügend Zeit für eine Katze?
- Wer versorgt das Tier im Urlaub?
- Kannst du täglich zweimal die Katzentoilette reinigen und auch mal Durchfall oder Erbrochenes entsorgen?
- Kannst du mit Kratzspuren an den Wänden oder an Deinen Möbeln leben?
- Kommst du damit klar, dass überall Katzenhaare herumfliegen?
- Kannst du es hinnehmen, dass beim Spielen evtl. mal etwas zu Bruch geht oder Unordnung entsteht?
- Bist du bereit und in der Lage, ca. 40 bis 50,- Euro im Monat für Futter und Streu auszugeben?
- Bist du bereit und in der Lage, die Katze regelmäßig einem Tierarzt vorzustellen?
- Bist du Dir bewusst, dass eine Katze 15 bis 20 Jahre oder sogar älter werden kann?
- Hast du schon einmal Fachliteratur zur Haltung und zum Verhalten der Katze gelesen?