Katzen sind bekanntlich Meister der Tarnung, und selbst wenn es ihnen nicht gut geht, zeigen sie oft erst sehr spät, dass etwas nicht stimmt. Eine ausgewogene Ernährung ist die Basis für ihre Gesundheit, doch manchmal reicht das allein leider nicht aus.
Dann können Nahrungsergänzungsmittel für Katzen überaus sinnvoll sein, um beispielsweise Mangelerscheinungen vorzubeugen, das Immunsystem zu stärken oder altersbedingte Beschwerden zu lindern. Doch was genau sind Nahrungsergänzungsmittel für Katzen? Welche Optionen gibt es? Und wie findet man das Richtige für den eigenen Stubentiger?
Was sind Nahrungsergänzungsmittel für Katzen?
Nahrungsergänzungsmittel für Katzen sind spezielle Präparate, die zusätzlich zum normalen Futter gegeben werden, um die Gesundheit zu unterstützen. Sie enthalten konzentrierte Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien, Fettsäuren oder auch probiotische Kulturen.
Im Gegensatz zu Medikamenten dienen sie allerdings nicht der Behandlung von Krankheiten, sondern sollen
- Mangelerscheinungen ausgleichen (zum Beispiel bei einseitiger Ernährung)
- das Immunsystem stärken
- Gelenkgesundheit fördern
- die Verdauung unterstützen oder auch
- das Fell glänzender machen
Wichtig zu bedenken ist, dass sie kein Ersatz für eine hochwertige Katzennahrung sind, sondern ausschließlich als Ergänzung dienen.
Welche Möglichkeiten gibt es?
1. Omega-3-Fettsäuren (Fischöl)
Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA aus Fischöl, sind bekannt für ihre entzündungshemmende Wirkung. Sie können unter anderem dabei helfen:
- Entzündungen zu reduzieren (beispielsweise bei Arthritis),
- die Haut- und Fellgesundheit zu verbessern und
- Herz- sowie Nierenfunktionen zu unterstützen.
Hochwertiges Lachsöl erfreut sich besonderer Beliebtheit und wird häufig in flüssiger Form oder als Kapsel angeboten. Wichtig ist, auf hochwertige und für Katzen geeignete Produkte zu achten, da manche Öle Verunreinigungen enthalten können.
2. Probiotika für eine gesunde Verdauung
Ein sensibler Magen-Darm-Trakt kann bei Katzen zu Durchfall, Blähungen oder Verstopfung führen. Probiotika enthalten lebende Bakterienkulturen, die
- die Darmflora stabilisieren,
- die Nährstoffaufnahme verbessern und
- die Immunabwehr stärken.
Gut zu wissen: Besonders nach der Verabreichung von Antibiotika oder bei chronischen Verdauungsproblemen können Probiotika überaus sinnvoll sein.
3. Glucosamin und Chondroitin für die Gelenke
Ältere Katzen oder spezielle Rassen mit bekannten Gelenkproblemen (wie zum Beispiel Maine Coon) können von Glucosamin und Chondroitin profitieren. Diese Stoffe
- fördern die Gelenkregeneration,
- reduzieren Arthrose-Schmerzen und
- erhalten die Beweglichkeit.
In der Regel sind sie in Form von Pulver erhältlich, die man dem Futter untermischt.
4. Vitamine und Mineralstoffe
Manche Katzen benötigen zusätzliche Vitamine oder Mineralien, wie beispielsweise:
- Vitamin B-Komplex (für das Nervensystem und mehr Energie),
- Taurin (essenziell für Herz und Augen),
- Vitamin E (als Antioxidans).
Vorsicht: Eine Überdosierung (zum Beispiel bei fettlöslichen Vitaminen wie A oder D) kann der Katze schaden!
Natürliche Optionen zur Förderung des Wohlbefindens
Neben klassischen Supplementen gibt es eine Vielzahl natürlicher Alternativen, die das Wohlbefinden von Katzen auf sanfte Art und Weise unterstützen können. Diese Optionen sind besonders beliebt bei Haltern, die eine möglichst artgerechte und schonende Ergänzung zur regulären Ernährung suchen.
CBD-Öl
Der Wirkstoff CBD (Cannabidiol) hat keine psychoaktive Wirkung, kann aber bei verschiedenen Problemen helfen und gewinnt daher auch in der Tierwelt immer mehr an Beliebtheit, besonders bei den Besitzern von Hund und Katze.
Zwar berichten viele Tierhalter von positiven Erfahrungen, allerdings ist die Studienlage noch begrenzt, und die Wirkung von CBD bei Tieren ist wissenschaftlich bislang nicht eindeutig belegt.
Ihm wird aber eine unterstützende Wirkung bei verschiedenen Beschwerden zugeschrieben, darunter:
- entspannend bei Stress (bei Lärm oder wenn Umzüge oder Tierarztbesuche anstehen),
- schmerzlindernd (auch bei Arthrose oder altersbedingten Bewegungseinschränkungen)
- entzündungshemmend (Hautirritationen oder Darmentzündungen)
- appetitanregend (Hilft Katzen, die aufgrund von Krankheit oder Stress wenig fressen)
Wichtig: CBD-Öl für Katzen darf kein THC enthalten und nur in niedriger Dosierung verabreicht werden.
Kräuter und Pflanzenextrakte
Bestimmte Heilpflanzen werden seit Jahrhunderten in der Tiermedizin eingesetzt und können auch für Katzen hilfreich sein. Allerdings sollte man sie stets mit Vorsicht einsetzen, da nicht alle Pflanzen für Stubentiger verträglich sind.
- Katzenkralle (Uncaria tomentosa): Diese Pflanze wirkt immunmodulierend und kann bei chronischen Entzündungen den Heilprozess unterstützen.
- Mariendistel: Ideal für Katzen mit Leberproblemen, da sie die Regeneration der Leberzellen fördert.
- Kamille: Beruhigt den Magen-Darm-Trakt und hilft bei leichten Verdauungsstörungen.
- Baldrian: Es kann in geringen Mengen bei Unruhe helfen, wirkt aber auf viele Katzen eher anregend.
Wichtig: Manche Kräuter (wie zum Beispiel Teebaumöl) sind für Katzen giftig! Im Zweifel daher immer vorab mit dem Tierarzt abklären.
Wie wählt man das richtige Nahrungsergänzungsmittel für seine Katze?
Nicht jedes Präparat passt auch zu jeder Katze. Die folgenden Punkte helfen bei der Auswahl:
- Beratung vom Tierarzt einholen: Ist immer empfehlenswert und sollte vor allem bei Vorerkrankungen oder aktiver Medikamenteneinnahme erfolgen (Gefahr von Wechselwirkungen, z.B. dürfen Katzen, die Carbimazol für die Schilddrüse bekommen, kein CBD erhalten!).
- Alter und Gesundheitszustand beachten: Senioren brauchen verständlicherweise andere Ergänzungen als Jungtiere.
- Qualität der Produkte prüfen: Besonders wichtig sind hochwertige Rohstoffe und optimalerweise keine Zusatzstoffe.
- Darreichungsform wählen: Tabletten, Pulver oder Flüssigkeit – was nimmt die Katze am besten an?
- Dosierung langsam steigern: Um Unverträglichkeiten oder andere potenzielle Probleme von Anfang an zu vermeiden.
Gesunde Katze, glücklicher Mensch
Nahrungsergänzungsmittel speziell für Stubentiger können eine wertvolle Unterstützung für die Gesundheit von Katzen sein, egal ob bei Gelenkproblemen, Verdauungsbeschwerden oder Stress. Wichtig ist jedoch stets auf die individuellen Bedürfnisse des Tieres zu achten und möglichst immer einen tierärztlichen Rat einzuholen. Mit der richtigen Wahl lassen sich Vitalität und Wohlbefinden der Samtpfote oft deutlich verbessern.